
Nonkonformistische künstlerische Entwicklungen, während der Zeit des kalten Krieges großenteils totgeschwiegen oder zumindest wenig beachtet, haben in den Ländern des östlichen Mitteleuropa seit Ende der friedlichen Revolution im Jahre 1989 ihre Bestandsaufnahme und Würdigung in Übersichtsausstellungen erfahren, auch der Bereich der Konkreten Kunst. Als eine der innovativsten Persönlichkeiten auf hohem internationalem Niveau behauptete sich hier der Dresdner Karl-Heinz Adler. Mit seiner Kunst befand und befindet er sich seit Ende der 1950er Jahre in vorderster Linie der konkreten Avantgarde. Nachweislich wurden von ihm, trotz Isolation im Osten, Entwicklungen eingeleitet, die man in Unkenntnis des Adler’schen Werks zeitlich später im Westen als Neuerungen feierte.
Der vorliegende Band erschließt erstmals mit einem umfassenden Werkverzeichnis das Gesamtwerk, seine Entwicklung und seine Zusammenhänge. Beginnend mit dem gegenständlichen Frühwerk über das freie konkrete und angewandt konkrete Schaffen bis hin zu den Systementwicklungen auf dem Gebiet der ästhetischen Umweltgestaltung analysiert ein Team namhafter Autoren die einzelnen Werksphasen und stellt diese in ihren zeitgenössischen Kontext.
Hgs. Ingrid Mössinger und Sabine Tauscher
Phantasos. Schriftenreihe für Kunst und Philosophie der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Band X, hg. von Rainer Beck, Constanze Peres und Dietmar Rübel
Mit zahlreichen Essays verschiedener Autorinnen und Autoren
496 Seiten mit rund 2000 Farbabbildungen
Wilhelm Fink Verlag, München 2012
82,00 €